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Jonathan Swift

Jonathan Swift
Nach dem Stich von G. Vertue
Geboren ward Swift am 20. November 1667 in Dublin von englischen Eltern. Nach kümmerlicher, von Hunger und Demütigungen begleiteter Universitätszeit, die ihn verbitterte und seine skeptischen Anlagen nährte, ward er 1688 Sekretär des Staatsmanns Sir William Temple zu Moor Park. Hier lernte er dessen uneheliche Tochter, Esther Johnson kennen und lieben, die unter dem Namen "Stella" einen Platz in Swifts Werken bekommen hat. Swifts Ehrgeiz stand nach einem hohen Kirchenamt.
Als die Whigs, für die er bisher gekämpft hatte, ihm nur eine kleine Pfarre vermittelten, ging er 1710 zu den Tories über, die ihm jedoch auch nur das Dekanat von St. Patrick in Dublin vrschafften. Gereizt trat er sein Amt an, und es mag ihm nicht unlieb gewesen sein, dass die Behandlung Irlands durch England ihm die Gelegenheit bot, gleichzeitig für das unglückliche Land einzustehen und sich an der Regierung zu rächen.

In den "Briefen des Tuchhändlers W. B. in Dublin" (1723) protestierte er unter der Maske und im volkstümlichen Stil eines Krämers gegen die Einführung des neuen Kupfergeldes in Irland und erwies sich als außerordentliches demagogisches Talent. Als er in dem vierten Briefe alle Klagepunkte Irlands gegen England zusammenfasste, ward die Aufregung im Lande so ungeheuer, daß die Regierung für den Nachweis des anonymen Verfassers der Briefe 300 Pfund Belohnung aussetzte. Sie musste nachgeben, und Swift ward eine Zeitlang in Irland geradezu angebetet. Er konnte dem Erzbischof Boulter, der ihn der Aufwiegelung des Volkes zieh, ohne Übertreibung antworten: "Ich brauchte bloß meinen Finger zuheben, und Sie würden in Stücke gerissen."

Vor seiner Abreise nach Irland hatte Swift in London ein junges Mädchen kennen gelernt, das unter dem Namen "Vanessa" bekannte Fräulein Banhomrigh. Es verliebte sich leidenschaftlich in ihn, er war eitel und schwach genug, diese Liebe zu dulden, und hielt Vanessa elf Jahre hin, ohne ihr sein Verhältnis zu Stella zu gestehen. Als sie die Wahrheit erfuhr und einfach, dass sie nichts zu hoffen hatte, brach sie zusammen und starb bald darauf. Fünf Jahre später (1728) folgte ihr Stella im Tode nach. Swift selbst ward, wie gesagt, im Alter geisteskrank, vegetierte in einer dumpfen Betäubung mehrere Jahre dahin, ohne ein Wort zu sprechen, und starb am 19. Oktober 1745.
Esther Johnson (Stella)

Aus: "Geschichte der Englischen Literatur" von Richard Wülker
und "Geschichte der Weltliteratur" von Carl Busse.

Gullivers Reisen
Gullivers Reisen
Der Titel der ersten Ausgabe
The travels into several remote nations of the world by Lemuel Gulliver, 1726.
Von Jonathan Swift.

«I attempted to rise, but was not able to stir: For as I happen'd to lye on my Back, I found my Arms and Legs were strongly fastened on each Side to the Ground; and my Hair, which was long and thick, tied down in the same Manner. »

Der Inhalt

Dem Ganzen ist die Form von Reisebeschreibungen gegeben, da man für Reisen in fremde Länder damals in England viel Interesse hatte. Auch bringt gleich die erste Ausgabe, um die Vorspiegelung tatsächlich unternommener Reisen glaubhaft zu machen, Landkarten, auf denen die beschriebenen Länder, meist in Verbindung mit wirklich vorhandenen, aufgenommenen sind.

Eine Illustration von William Hogarth Porträt von Gulliver
Aus der ersten Ausgabe
"Gullivers Reisen", genauer die "Reisen zu verschiedenen weit entlegenen Völkern der Erde von Lemuel Gulliver, erst Wundarzt, dann Kapitän verschiedener Schiffe", erschien 1726. Sie sind wie der Robinson im Ich-Ton erzählt und zeichnen sich durch eine schlichte, klare Sprache und rasch fortschreitende Handlung aus, so dass es noch heut ein Vergnügen ist, dieses Buch zu lesen. Gulliver kommt bekanntlich erst nach dem Reise Lilliput, dessen daumengroße Bewohner den "Menschenberg" anstaunen.

Trotz dieser Zwerghaftigkeit bilden sie einen Staat, der gerade wie der englische eingerichtet ist. Sie haben ihre Fürsten, ihre Minister, ihr Parlament, ihre politischen Parteien, debattieren und intrigieren ebenso wie die Engländer. Die religiösen Sekten, die Hochkirchler und Puritaner, debattieren und befehden sich ebenso, und man führt Krieg mit Nachbarstaaten wie anderwärts auch. Nur errscheint Gulliver, der gegen die Lilliputaner ein Riese ist, dies ganze Treiben sehr kleinlich und lächerlich. Gulliver hilft dem Kaiser in seinen Kriegen, zieht die gesamte Floote der Feinde ab einem Seile hinter sich her und kommt zu hohen Ehren.

Doch dann gerät er bei der Kaiserin in Ungnade, als er eine in ihrem Palast ausgebrochene Feuersbrunst in wenigen Minuten durch eine natürliche Verrichtung löscht. Er soll geblendet werden, flieht aber zuvor.

Auf der zweiten Reise wird Gulliver nach Brobdingnag verschlagen. Hier sind die Bewohner Riesen, die nun ebenso verächtlich auf Gulliver herabsehen wie dieser vorher auf die Lilliputaner. Während bei den Zwergen das eitle geistige Treiben, der Ehrgeiz verspottet wurde, fällt bei den Riesen infolge der groben Ungeschlachtheit ihres Körpers die sinnliche Ausschweifung besonders in die Augen. In derbster Weise wird das unmoralische Treiben der Damen und Herren vom Hofe, wie es unter Georg I. eingerissen war, gegeißelt. Karte von Brobdingnag Karte von Brobdingnag
Aus der ersten Ausgabe
Gulliver kann um so mehr Beobachtungen machen, als sich vor ihm, dem Zwege, niemand geniert und er dadurch in die gemeimsten Dinge offenen Einblick erhält. So lässt ihn eine sechzehnjährige Hofdame auf ihrer Brustwarze reiten. In einer Reiseschachtel wird er von Dorf zu Dorf geführt und dem Gelächter der Bewohner ausgesetzt, bis ihn ein Adler raubt und ins Meer fallen lässt. Glücklich wird er von einem Boot aufgenommen.Auf einer dritten Reise wird sein Schiff von Piraten überfallen, die ihn in einem Boote aussetzen. Er gelangt auf ein Felseneiland, und von dort aus sieht er auf einmal eine in der Luft fliegende Insel, die von Menschen bewohnt ist. Er schwenkt seinen Hut, die Insel fliegt über ihn, und er wird hinaufgehoben. Laputa, so heißt das fliegende Eiland, ist der Aufenthaltsort der Naturwissenschaftler. Diese sind in ihr Studium so vertieft, daß sie ein Mann bisweilen mit einer Fliegenklatsche schlagen muss, damit sie die gewöhnlichsten Dinge nicht vergessen, wie das Essen, welches sie übrigens in Form von geometrischen Körpern aufnehmen. Mit der Schilderung Laputas werden Newton und die von George I. gegründete Royal Academy verhöhnt.

Karte von Lilliput Karte von Lilliput
Aus der ersten Ausgabe
Auf der vierten Reise endlich betritt Gulliver das Land der "weißen Pferde", der "Houyhnhnms", deren verachtete Bediente die Yahoos sind, ein gieriges, hässliches, gemeines Affenvolk. Mit Schrecken erkennt er, daß der Mensch, er selber nur eine wenig höhere Form der Yahoos darstellt, und aus der Unterweiseung und dem Beispiel der edlen, vernunftvollen Pferde geht ihm die ganze Gemeinheit, Unvernunft, Gier, Bosheit, Hässlichkeit der Menschennatur auf. Als Gulliver nach England zurückgekehrt ist, denkt er über die Houyhnhnms nach und findet immer mehr, dass diese Pferde die wahre Weisheit besäßen, die Menschen aber in Aussehen und Tun in der Tat hässlichen Affen glichen.

Aus: "Geschichte der Englischen Literatur" von Richard Wülker
und "Geschichte der Weltliteratur" von Carl Busse.

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«In der Gebärde eines Menschenfeindes durch kalte Vernunft war er ein tätiger Freund der Menschheit.»
Friedrich Schiller

Zu lesen

Gullivers Reisen auf Deutsch
Gullivers Reisen auf Deutsch

Gullivers Reisen auf Deutsch
Gullivers Reisen auf Deutsch (Taschenbuch)


Gullivers Reisen auf Englisch

Zu Sehen


Eine Zeichentrickversion


Zu Hören


Das Hörbuch auf deutsch mit Illustrationen von Grandville



Das Hörbuch auf englisch


Zum Verstehen


Erläuterungen auf Englisch

Im Internet

Gulliver's Travels illustriert auf Englisch

Weitere Werke von Swift
Englische Seite zu Gullivers Reisen


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